(“Dimidium facti, qui coepit, habet: sapere aude, incipe”) prägte der römische Dichter Horaz um 100 v. Chr. Der Philosoph Immanuel Kant inszenierte 1795 das “Sapere aude” zum Leitgedanken in seiner Schrift: “Was ist Aufklärung?”
Der erste Philosoph, Thales von Milet, stellte vor 2.600 Jahren an die Bürger die Frage: „Was ist der Mensch?“
Und auf die Frage der Bürger an ihn, was das Schwerste im Leben sei, antwortete Thales: „Sich selbst erkennen“.
Schliesslich fragte Sokrates: „Wer bin ich?“, und er fügte hinzu: „Ich weiss, dass ich nicht weiss“, was Immanuel Kant 2000 Jahre später zu seinen vier „Kantischen Fragen“ veranlasste:
in seiner Anthropologie:
Was ist der Mensch?,
in seiner Religionsgeschichte:
Was darf ich hoffen?,
in seiner Erkenntnistheorie:
Was kann ich wissen?,
in seiner Ethik:
Was soll ich tun?
Die Geschichte der geistigen ICH-Identität-Menschheit begann bekanntlich um 600 vuZ. mit „Erkenne dich selbst“.
Es bildete sich die Demokratie in Griechenland, ein kollektives Freiheits-Ich. Gleichzeitig wirkte das damals weltberühmte, globale Orakel zu Delphi. Das Delphische Orakel war ursprünglich der aus der Zeit der Frauengesellschaften stammenden weiblichen Urgottheit Gaia geweiht, und nun durch den Gott Apollon ersetzt worden, der den Übergang zu Männerherrschaft und Herrendenken symbolisierte. Jedoch weissagte das Orakel durch mehrere weibliche Medien, zu förderst durch das Medium Pythia, und zwar in Ekstase. Ausgelegt wurden ihre ekstatischen Sprüche durch männliche Apollopriester. Derart war das Orakel zum therapeutischen Grossmedium aufgestiegen. Und gleichzeitig paarte sich mit diesem sich zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Ratsuchenden bewegenden Marketinginstrument der Beginn der Entwicklung des Bewusstseins, des philosophischen Denkens: am Eingang des Tempels hatte einer der Sieben Weisen – wahrscheinlich – Chilon von Sparta, oder Thales von Milet, der als erster Philosoph gilt, oder ein anderer, die Botschaft geschrieben: „Erkenne dich selbst“ und „Du bist“ !!!. Ausgerechnet also am Eingang des Tempels des Orakels wurde diese Botschaft festgeschrieben, als Aufforderung, selbst zu denken, sich mit sich selbst auseinander zu setzen statt un-wissen-schaftlich von „meine feste Überzeugung“ zu sprechen – als hätte dies einen objektiven Wahrheitsgehalt, es ist nur eine subjektive Meinung, oft ohne zureichende Reflexion über den Gegenstand der „festen Überzeugung“ -, den Balken im eigenen Auge, statt den Splitter im Auge des Anderen zu sehen oder hineinzuprojizieren, seine Seele zu gesunden, statt die Welt karrieristisch zu belästigen, Selbsterfahrung als therapeutisches Lebens- und Überlebens-Training, als ständige, zum Leben gehörende, und nicht nur bei schwierigen Fragen und Problemen anzuwendende Übung des Geistes und der Seele.
Gesellschaftlich markiert „Erkenne dich selbst“ den Übergang von der Zeit der Ängste, Ekstasen und Mythen hin zur Zeit des Geistes, der Vernunft, der Selbstreflexion. Das Orakel war ein politisches Instrument zur Steuerung des Zeitgeistes und der Gesellschaften. Dies wird als der Beginn der geistigen und der seelischen historischen Geschichte verstanden. Mit dem Orakel und den Sieben Weisen flossen bisheriger Mythos und neuer Geist ineinander. Die ersten Philosophen nach den Sieben Weisen verstanden „Erkenne dich selbst“ im Sinne von „Erkenne, Mensch, dass du ein Mensch (und kein Gott) bist“. Selbsterkenntnis war für Sokrates das Wissen um die eigene Sterblichkeit und das Wissen um das Nichtwissen. Richtige Selbsterkenntnis hiess Besonnenheit und massvolles Verhalten, Selbstprüfung der individuellen Defizite, und wie Platon aufforderte: „Sorge um die Seele“. Sie, die Seele, ist in der „Illias“ bei Homer „eidolon“, das Abbild oder Schattenbild des Menschen. Dies ist die Entdeckung des Selbstbewusstseins, die Erkenntnis der Seele, die für Platon göttlich und unsterblich ist. So ist der Mensch geistiges und göttliches Wesen. Und Aristoteles verpflichtet den Menschen zu richtiger Lebensführung. Die Neuplatoniker später verstanden „Erkenne dich selbst“ als Ermutigung zu Verinnerlichung und zu geistigem Aufstieg. Schon der erste Philosoph, Thales von Milet, hatte gefragt: Was ist der Mensch? Er richtete seinen Blick auch auf ein äusseres Ich, welches mit der Natur ausserhalb des Menschen und dem gesellschaftlichen Ensemble zusammen hängt. Und auf die Frage, was das Schwerste im Leben sei, antwortete Thales: Sich selbst erkennen. Schliesslich fragte Sokrates: Wer bin ich?, und er fügte hinzu: Ich weis, dass ich nicht weis, – was Immanuel Kant 2000 Jahre später enthusiastisch pries. Aristoteles schrieb ein Lehrbuch „Über die Seele“, Platon entwickelte ein Schichtenmodell der Seele, mit Stufen des Bewusstseins, das Sigmund Freud über zweitausend Jahre später zu einem psychodynamischen Modell ausbaute. Die philosophische und psychologische Suche nach Wahrheit und Wesen des Menschen und der Welt, nach Ethik, Moral, dem Guten und dem Bösen, dem Schönen und dem Hässlichen, wie Menschen in Glück und Freiheit zusammen leben könnten, war in Bewegung. Dies bezog sich jedoch ausschliesslich auf die griechischen und später die römischen männlichen Bürger, nicht auf die Sklaven, nicht auf die armen Arbeiter, die „Menschenfüssler, „Andrapoda“, und nicht auf die Frauen der Bürger, und nicht auf deren Kinder.
Rolf Horst-
Ehem. Buch-Händler-Verleger
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